HSV braucht Spielmacher
In diesen Tagen ist Frank Arnesen, der Sportchef des Hamburger SV, von seiner Marbella-Reise zurückgekehrt. Er sieht erholt und gut gebräunt aus, allerdings beginnt nun wieder der Ernst des Lebens in der harten Bundesligawelt. Der HSV hat nämlich noch immer nicht den angekündigten Mittelfeld-Star angeschafft.
Im Mittelfeld muss der HSV sich definitiv noch verstärken, da meist in dieser verkorksten Saison die kreativen Momente gefehlt haben. Keiner konnte so richtig das Spiel an sich reißen, gut durchdachte und präzise Pässe zu den Stürmern spielen oder auch mal Ruhe ins Spiel bringen. Daher hatte man für die kommende Saison einen neuen Star angekündigt, der diese Aufgaben im Trikot des HSV übernehmen und damit den Erfolg zurückbringen soll. Vor allem Trainer Thorsten Fink steht hinter diesem Vorhaben und stuft es mit der allerhöchsten Priorität ein.
Leider ist das alles nicht so einfach, da Spielmacher mit diesen Eigenschaften weder einfach noch billig zu haben sind. Der HSV hat nicht die großen Budgetschätze, folglich müssen zuerst die finanziellen Mittel aus Transfers geschaffen werden. So werden höchstwahrscheinlich Jaroslav Drobny, Robert Tesche, Per Skjelbred, Paolo Guerrero und Gökhan Töre verkauft um ein paar Millionen Euro in die Transferkasse zu spülen. Doch da kommt bereits das nächste Problem auf, da bislang keine Angebote für diese Spieler vorliegen.
Trotzdem hat man beim HSV scheinbar noch die Ruhe weg. „Noch ist nicht viel los auf dem Transfermarkt. Viele Klubs haben noch gar keine Zugänge geholt. Wir mit Torwart René Adler und Stürmer Artjoms Rudnevs immerhin schon zwei. Ich bin nicht unzufrieden. Meine Erfahrung sagt mir, dass schon bald Schwung in den Markt kommt“, so der Sportchef. Aber auch der Däne ist sich der finanziellen Situation des gebeutelten HSV durchaus bewusst und auch die sportlichen Aussichten sind nach dieser Spielzeit nicht allzu positiv. „Ich muss sehr seriös haushalten“, so Arnesen.
Vor allem hoffen die Hamburger wieder auf eine Geldspritze vom Unternehmer Klaus-Michael Kühne, der sich bereits vor 2 Jahren mit 12,5 Millionen Euro beteiligte. „Herr Kühne ist kein Investor. Viel mehr ein Riesen-Fan und Sponsor. In drei Wochen wissen wir, ob er uns wieder unterstützt“, sagte Arnesen auf die Frage, ob eine erneute Hilfestellung des Unternehmers im Bereich des Möglichen läge. Folglich heißt es in Hamburg erst einmal abwarten…