Monatsarchive: Februar 2020

Hertha BSC Berlin: Klinsmann rechnet mit Preetz und Gegenbauer ab

Vor drei Wochen trat Jürgen Klinsmann überraschend als Trainer von Hertha BSC Berlin zurück. Die Hintergründe kamen schnell heraus: Der 55-Jährige wünschte sich einen Machtzuwachs auf Kosten von Manager Michael Preetz und wollte zu einem Teamchef werden, wie ihn die englischen Teams haben. Dies wurde ihm verwehrt. Die „Sport Bild“ hat nun ein 22-seitiges Protokoll Klinsmanns von seiner Zeit in Berlin veröffentlicht, in dem er gnadenlos mit Preetz und Präsident Gegenbauer abrechnet.

Klinsmann: „Die gesamte Geschäftsführung muss ausgetauscht werden“

Gegenbauer wird von Klinsmann als „ständig schlecht gelaunt“ beschrieben und auch ansonsten nicht als sonderlich kompetent charakterisiert. Wesentlich detaillierter nimmt sich der Wahl-Kalifornier Preetz vor. Es gebe „eine Lügenkultur“, die auch das Vertrauensverhältnis des Managers zur Mannschaft zerstört habe, so Klinsmann. Preetz habe zudem „jahrelang katastrophale Versäumnisse“ zu verantworten und dies in sämtlichen Belangen, die etwas mit Leistungssport zu tun hätten. Beispielsweise der von Preetz ausgearbeitete Plan für die Vorbereitung auf die Rückrunde sei „eine Katastrophe“ gewesen. Das Klima gegenüber dem Trainerstab im Trainingslager in Orlando sei von seinen Assistenten und ihm als „verachtenswert empfunden worden“, schildert der frühere Bundestrainer.

Insgesamt, so Klinsmann, fehle es „an jeglichem Charisma in der Geschäftsleitung.“ Der Schwabe rät dazu, diese „komplett auszutauschen.“ Nur so gebe es Hoffnung. Noch bevor er zum Interimstrainer bestellt worden sei, habe er beispielsweise Ralf Rangnick übergangsweise holen wollen. Der sei durchaus interessiert gewesen. Allerdings habe er von Anfang deutlich gemacht, „dass er niemals unter Preetz arbeiten wird.“ Weiterlesen