Der VfL Wolfsburg hat erwartungsgemäß die Hürde Inter Mailand genommen und ist ins Viertelfinale der Europa League vorgedrungen. Erwartungsgemäß war es aber auch nur deshalb, weil die Niedersachsen das Hinspiel in der heimischen VW Arena mit 3:1 gewonnen hatten. Letztlich siegten die Norddeutschen zwar auch im Rückspiel mit 2:1, doch es war wesentlich knapper und schwieriger, als das nackte Ergebnis Glauben macht.

Italiener versuchen alles
Bei Inter hatte man nach dem Hinspiel offenkundig den Rechenschieber herausgeholt und ermittelt, dass ein 2:0 Zuhause schon reichen würde, um Wolfsburg doch noch auszuschalten und die Runde der letzten Acht zu erreichen.

Entsprechend engagiert ging das Team von Trainer Roberto Mancini zu Werke. Man sah es bei Mailand offenbar als letzte Chance an, eine eigentlich komplett verkorkste Saison doch noch erfolgreich zu gestalten. Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio stand während der 90 Minuten mehrfach in der Pflicht, sein Team zu retten. Dies änderte sich auch durch den Wolfsburger Führungstreffer von Daniel Caligiuri in der 24. Minute nicht.

Heiße Schlussphase
Gegen Ende der Partie wurde es richtig dramatisch. Palacio erzielte in der 71. Minute den Ausgleich für Inter. Auf einmal wuchs bei den Italienern wieder der Glaube, dass man vielleicht doch noch die Verlängerung und damit möglicherweise auch das Weiterkommen schaffen könnte. Mailand drückte in der Folge und Wolfsburg konzentrierte sich auf die Abwehrarbeit. Die Niedersachsen konnten nur noch Nadelstiche setzen, um den Gegner zu ärgern. Doch das reichte: Bendtner traf in der 89. Minute noch zum 2:1 und machte damit den Einzug in die nächste Runde perfekt.

Unter dem Strich hat Wolfsburg gegen einen starken Gegner bewiesen, dass das Team sich in der Europa League vor niemandem verstecken muss und auch reif genug für die Champions League wirkt, in der die Mannen von Trainer Dieter Hecking wohl sicher in der nächsten Saison antreten werden.