Hamburger SV: Kühne steigt mit 36 Millionen Euro ein

Der Hamburger SV ist auf einen Schlag einen Großteil seiner finanziellen Sorgen losgeworden. Zudem konnten die Hanseaten ihren Fans einen langgehegten Wunsch erfüllen. Möglich gemacht hat dies Edelfan und Milliardär Klaus-Michael Kühne: Er erhielt für 18,75 Millionen Euro 7,5 Prozent der im Sommer 2014 neugegründeten Fußball AG der Hanseaten. Der HSV muss Kühne vom 25 Millionen Euro-Kredit, den dieser den Norddeutschen zum gleichen Zeitpunkt gegeben hatte, damit nur 6,25 Millionen Euro zurückzahlen. Das Geld wird sich vermutlich sogar aufrechnen lassen.

Kühne bringt das Volksparkstadion zurück

Kühne hat nämlich auch das Namensrechte am Stadion für die kommenden vier Jahre erworben. Er verzichtet darauf, für sein Unternehmen oder einen Geschäftspartner Werbung zu machen. Stattdessen wird die Arena ab Sommer wieder Volksparkstadion heißen. Der Name, den die Fans ohnehin weiter benutzt wurden, und der 2001 verkauft worden war, kehrt damit zurück. Die Namensrechte an der Arena des HSV lässt sich Kühne pro Jahr vier Millionen Euro kosten. Er pumpt auf diese Weise noch einmal 16 Millionen Euro in den Klub. HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer freute sich so verständlicherweise über den Deal. Es sei „ein sehr großer Tag“ für den Klub. Aufsichtsratschef Karl Gernandt, der als „Kühnes Mann im HSV“ gilt, stieß in dasselbe Horn. Man könne „nun die neue Geschichte“ des Vereins schreiben.

Ist Kühne ein Fan, ein Investor oder beides?
Allerdings bleibt die Frage offen, was Kühne mit seinen Millionen bezweckt? Ist er tatsächlich nur ein Fan, der er sich leisten kann, seinem Klub mit mehr als 36 Millionen Euro unter die Arme zu greifen? Oder ist er ein Investor, „der Einfluss will“, wie beispielsweise „Sport1“ berichtet? Ist er möglicherweise beides? – Das Comeback des „Volksparkstadions“ ist z.B. fraglos ein großes Geschenk an die Fans.

Man muss abwarten. Erste kritische Stimmen gibt es bereits: So seien die 18,75 Millionen Euro eigentlich nur eine Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital, heißt es. Dies sei eine kosmetische Maßnahme. Und die 16 Millionen Euro für den Stadionnamen hätte man wohl auch von einem anderen Partner bekommen können. Dann hätte man nur auf das „Volksparkstadion“ verzichten müssen. Die Abhängigkeit von Kühne werde zudem zu groß: Gernandt arbeite z.B. immer noch im Unternehmen des Milliardärs.

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